Das Jahr 1905 stellte wieder außergewöhnliche Anstrengungen an den Verein. Mit treuem Fleiß und Liebe zum Gesang feierte der Verein in diesem Jahr sein „25-jähriges Jubiläum“. Mehrere Gastvereine, die Ortsvereine und die gesamte Einwohnerschaft verliehen diesem Feste einen besonderen Erfolg.
Nach dem Feste fanden neue Mitglieder Aufnahme, neues Leben und Treiben machte sich in den Reihen der Sänger bemerkbar. Höchste Ziele wollte man erstreben und sich um die Siegespalme streiten. Erstmalig sehen wir dann unsere Vereine im Jahr 1909 auf dem Wettstreit in Gräfenhausen. Wenn auch auf dem ersten Wettstreit der erhoffte Erfolg ausblieb, ließ sich der Verein nicht abschrecken in den Jahren 1910/Mörfelden, 1911/Griesheim, 1912/Groß-Auheim, 1913/Mörfelden und 1914 in Stockstadt stattgefundene Wettbewerbe zu besuchen. Wenn nicht immer, so doch konnte der Verein in diesen Wettstreiten mit dem 1. Höchstens 2. Preis seiner Klasse nach Hause gehen.
Ein Dirigentenwechsel im Jahre 1912 brachte uns den Chormeister Karl Grim, Darmstadt. Dieser ganz der Musik gewidmete Mann fesselte mit seiner ganz besonders leichten Auffassungstaktik die Aufmerksamkeit der Sänger ganz erheblich und ein guter Erfolg blieb dem Verein nicht aus. Überall wo Sängerherzen zu finden waren, konnte man so den echten Wahlspruch vernehmen: „Wo man singt, lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“. So sehen wir unseren Verein in den Jahren 1913/1914 auf seinen Höhen, wie man ihn sich nicht besser wünschen konnte.
Da plötzlich, fuhr wie ein Blitzschlag die Kriegsnachricht in den Verein. Das Herzstück des Vereins wurde sofort gelähmt, da die überwiegenden Mitglieder sofort zu den Fahnen eilen musste. Mit sangesfrohem Mut und sieges-bewusstem Sinn zogen Sie hinaus, aber leider konnten nicht alle ihre schöne Heimat wieder sehen. Der Ausgang des Krieges, die Besetzung unserer Heimat hat bewirkt, dass sich erst im Jahre 1920 nach 6-jähriger Unterbrechung neues Leben in dem Verein geltend machte. Mit dem bis dahin noch gebliebenen Vorstand und seinem Chormeister Karl Grim, wurde das Vereinsleben wieder in Bewegung gesetzt. Durch die furchtbare Entwicklung der Zeitgeschichte von 1920 bis 1924 im besetzten Gebiet wirkten sich bei uns derart aus, dass wir, einen starken Dirigentenwechsel zu verzeichnen hatten.